Mit diesem Rezept für toskanische Rosmarin-Brötchen kannst du ein traditionelles toskanisches Ostergebäck zuhause backen.

Ich freue mich riesig, heute das Rezept für toskanische Rosmarin-Brötchen zu teilen – auch wenn man im Netz inzwischen viele Varianten findet. Meine Version ist vielleicht nicht ganz anders als die anderen, aber sie ist mir sehr ans Herz gewachsen. Nicht wegen einer religiösen Bedeutung, sondern weil dieses Brot für mich so viele Erinnerungen trägt.
Die toskanischen Rosmarin-Brötchen sind ein wunderbares Beispiel für die echte toskanische Landküche – einfach, ehrlich, und mit wenigen, guten Zutaten voller Geschmack und Geschichte.
Was ist das toskanische Rosmarin-Brötchen?
Hier ist die Kurzgeschite der toskanischen Rosmarin-Brötchen, eine der Ostern-Süßigkeiten der Region. „Ramerino“ ist das toskanische Wort für Rosmarin – und der gibt diesem weichen, duftenden Brötchen seinen ganz besonderen Charakter. Der Teig ist ein klassischer Teig für Süßbrötchen, verfeinert mit Rosmarin und Rosinen. Heute findet man diese Brötchen – leider – nur noch selten in den Bäckereien rund um Florenz.
Vielleicht ist es für moderne Gaumen zu schlicht, genau wie der Castagnaccio, ein weiteres altes, „armes“ Gebäck aus der Toskana. Aber gerade diese Einfachheit macht den Pan di Ramerino so besonders.
Die Wurzeln reichen bis ins Mittelalter zurück. Die Version, die wir heute backen – oft mit Zucker und manchmal auch mit Milch – ist etwas reichhaltiger und macht die Bötchen etwas weicher. Ich persönlich mag die ursprüngliche Variante mit Brotteig lieber – ohne Milch, ohne Schnickschnack.
Traditionell wird Pan di Ramerino am Gründonnerstag gebacken und in der Kirche gesegnet – ganz wie die Olivenzweige. Es ist ein festliches, symbolisches Brot, das früher (und bei manchen auch heute noch) direkt nach der Messe gegessen wurde.
Wie werden die toskanischen Rosmarin-Brötchen zubereitet?
Hier gebe ich einige Tipps zur Zubereitung. Das Rezept ist überhaupt nicht kompliziert. Wenn du es zum ersten Mal backt, gebe ich euch aber ein paar kleine Hinweise mit, die dabei helfen könnten. Dieses Rezept stammt leider nicht von meiner Oma, sondern von einem florentinischen Konditor, bei dem ich vor vielen Jahren einen Patisseriekurs gemacht habe – in Florenz natürlich.
- Schweineschmalz oder Butter? Traditionell wird Schweineschmalz verwendet. Wenn due magst, kannst du ihr es durch Butter ersetzen – das verändert den Geschmack und die Konsistenz ein wenig. Ich empfehle dir aber, wenn möglich, beim ersten Mal das Original mit Schmalz zu probieren. Ich finde, man sollte Rezepte zunächst in ihrer ursprünglichen Form kennenlernen.
- Hefe aktivieren! Ein wichtiger Punkt: Der Hefe sollte Zeit zum Aktivieren gegeben werden. Dazu einfach in etwas lauwarmer Milch mit einem halben Teelöffel Zucker auflösen – das ist immer eine gute Idee bei frischer Hefe, denn der Zucker wecken die Mikroorganismen.
Diesmal ist meine Ladung ein bisschen „knubbelig“ geworden – aber schön aufgegangen, weich, duftend, aromatisch… und kaum sind sie aus dem Ofen, sind sie auch schon weg!

Toskanische Rosmarin-Brötchen
Zutaten
- 160 ml mildes Olivenöl
- 2-3 Zweige frischer Rosmarin bzw. etwa 5 g Rosmarinnadeln
- 4 El lauwarme Milch
- 50 g frische Hefe
- 1 kg Weizenmehl Type 550
- 100 g Zucker
- 150 g Schweineschmalz geschmolzen
- Wasser nach Bedarf
- 300 g Rosinen
- 15 g Salz
- 1 Eigelb (mit 2 EL Wasser verquirlt)
Zubereitung
Rosmarinöl machen:
- Öl in einer Pfanne erwärmen. Rosmarinzweige abzupfen, Nadeln grob hacken und im Öl bei schwacher Hitze ca. 5 Minuten ziehen lassen. Dann das Öl mit dem Rosmarin in eine Tasse umfüllen und abkühlen lassen.
Hefe vorbereiten:
- Hefe in der lauwarmen Milch mit einem halben TL Zucker auflösen und ein paar Minuten ruhen lassen.
Teig kneten:
- Mehl und Zucker in einer großen Schüssel mischen. Hefe, geschmolzenes Schmalz und Rosmarinöl dazugeben. Nach und nach Wasser zugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zum Schluss die Rosinen und das Salz einarbeiten.
- Den Teig mit einem Tuch abdecken und ca. 40 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen.
- Aus dem Teig kleine Brötchen von etwa 100 g formen und nochmal 20 Minuten gehen lassen.
- Nach 10 Minuten vorsichtig ein Kreuzmuster in jedes Brötchen ritzen (zwei flache Schnitte, einmal längs, einmal quer). Danach noch 10 Minuten weitergehen lassen.
- Ofen auf 200 °C vorheizen. Die Brötchen mit dem verquirlten Eigelb bestreichen und 15–25 Minuten backen – je nach Größe und gewünschter Bräune.


